Inkontinenz

Bei der Blasenschwäche (Harninkontinenz) ist es sinnvoll, zwischen einer Drang- (Urge) und einer Stressinkontinenz zu unterscheiden, allerdings mit einer großen Anzahl von Mischformen.

Bei der Stressinkontinenz kommt es durch Druckerhöhung im Bauchraum zu einem unwillkürlichen Urinverlust, z.B. durch Husten, Niesen, Pressen oder Lachen. Ursache ist meist eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur durch vorausgegangene Geburten. Entsprechend ist auch ein gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur das Mittel der Wahl zur Behandlung. Sie werden überrascht sein, wie wirkungsvoll dies ist, vorausgesetzt, Sie kennen die entsprechenden Übungen und trainieren tatsächlich täglich, z.B. 2 Mal 10 min. morgens und abends bei Zähneputzen im Bad. Zu Beginn ist häufig ein Kurs hilfreich, da bei vielen Betroffenen die Rückbildungsgymnastik nach der Geburt zu lange zurück liegt, als dass sie noch wüssten, wie sie ihre Beckenbodenmuskulatur anspannen. Die Notwendigkeit und die Bedeutung dieser gezielten Gymnastik wird deswegen so ausführlich erwähnt, weil es zwar operative Alternativen gibt, diese aber immer nur eine begrenzte Anzahl von Jahren eine Besserung herbeiführen.

Bei der Drang- oder Urgeinkontinenz kommt es zu einem imperativen Harndrang, d.h. man verspürt einen Harndrang und muss unmittelbar, jetzt und hier und gleich zur Toilette. Ursache ist eine Übererregbarkeit der Blasenmuskulatur. Diese lässt sich meist medikamentös beeinflussen. Häufig lindern in beiden Fällen lokale Östrogene die Beschwerden.
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