Wechseljahre
Irgendwann ist es soweit, der Zyklus wird unregelmäßig, wobei anfangs oft verstärkte und verlängerte Blutungen auftreten, häufig mit verkürzten Abständen dazwischen. Etwas zeitversetzt beginnen die ersten Wechseljahresbeschwerden, meist Hitzewallungen, Schlafstörungen und emotionale Gereiztheit oder Antriebslosigkeit. Typisch ist ein zyklusabhängiges oder intervallmäßiges Vorkommen.
Das Ausmaß der Beschwerden ist kaum vorhersehbar und individuell verschieden. Rund 1/3 der Frauen merkt kaum etwas. Es hört auf zu bluten und gut ist. Bei einem 2. Drittel sind die Beschwerden ausreichend mit pflanzlichen Mitteln beherrschbar, am weitesten verbreitet sind Traubensilberkerze und Phytoöstrogene. Lifestyleänderungen wie Alkohol- und Koffeinverzicht, regelmäßiger Sport und die Vermeidung von Übergewicht lindern erwiesenermaßen auch klimakterische Beschwerden.
Wenn dies jedoch nicht reicht und Ihre Lebensqualität beeinträchtigt wird, wird es Zeit, mich auf eine Hormontherapie anzusprechen. Die Zeiten, in denen es galt, Hormone um jeden Preis zu vermeiden, sind glücklicherweise längst vorbei und eine individuell abgestimmte Hormonersatztherapie hat - unter Beachtung individueller Risikofaktoren - durchaus auch gesundheitliche Vorteile.
Hierbei hilft die Messung der Hormonwerte meist nicht weiter, zum einen, weil die Hormonwerte gerade zu Beginn der Wechseljahre häufig stark schwanken. Zum anderen ist doch die Frage, welche therapeutischen Konsequenzen Sie damit verbunden haben möchten. Eine hormonelle Behandlung ist bei ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden empfehlenswert. Dies aber unabhängig von den Hormonwerten. Denn das Erreichen von Beschwerdefreiheit ist dann das therapeutische Ziel und nicht die Normalisierung einzelner Laborwerte.