Glossar
Abstrich (PAP)
Im Rahmen der Krebsvorsorge wird häufig ein Zellabstrich des Gebärmutterhalses entnommen. Dieser wird nach Färbung untersucht und klassifiziert. Die Einteilung erfolgt in 5 Stadien, benannt nach dem Erfinder des Abstrichs, Papanicolaou, einem griechischen Pathologen:
- Pap I : normales Zellbild
- Pap II : leichte Veränderungen
- Pap III : unklares Zellbild; Wiederholung spätestens nach 3 Monaten
- PAP IIID1 : leichte Dysplasie
- PAP IIID2 : mittlere bis schwere Dysplasie; entweder alsbaldige Abklärung oder engmaschige Kontrolle
- Pap IV a : Zellen mit schwerwiegenden Veränderungen, meist im Sinne eines sog. Carcinoma in situ. Kurzfristige operative Behandlung erforderlich.
- Pap IV b : Zellen eines Carcinoma in situ. Mikroinvasion (Ausdehnung in umliegendes Gewebe) nicht auszuschließen. Operation erforderlich.
- Pap V : Zellen eines bösartigen Tumors. Operation erforderlich.
Anti-Aging
Tatsache ist: Wir werden immer älter. Oder besser gesagt: Wir leben immer länger, aber alt sein wollen wir nicht. Der Erkenntnis folgend, dass sich unser Streben nach ewiger Jugend vermarkten lässt, vereint der Oberbegriff Anti-Aging eine weite Palette von Anbietern kosmetischer und medizinischer Artikel oder Dienstleistungen. Ob man Falten wegspritzen, -operieren oder -lasern sollte, oder ob sie nicht vielmehr „wertvolle“ äußere Anzeichen eines gelebten, geliebten und vielleicht auch gelittenen Lebens sind, ist eher eine Frage der Lebensanschauung. Falls Sie sich jedoch dazu entscheiden, mit medizinischen und chirurgischen Methoden dem Altern zu Leibe zu rücken, sollten Sie sich vergewissern, dass Sie ein seriöses Institut aufsuchen. Denn: Anti-Aging ist zwar ein moderner, aber kein geschützter Begriff, d.h. es besteht keine Qualitätsgarantie oder -kontrolle.
Blasenentzündung
Die klassischen Symptome einer Blasenentzündung sind häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen. Bei ausgedehnten Entzündungen ist der Urin oft trüb, manchmal sogar blutig.
Die Ursache ist in den meisten Fällen eine bakterielle Infektion. Da die weibliche Harnröhre nur 5-8 cm lang ist, sind aufsteigende Infektionen keine Seltenheit. Insbesondere nach den Wechseljahren, wenn aufgrund des Östrogenmangels das untere Drittel der Harnröhre nicht mehr gut schließt und daher aufsteigende Infektionen häufiger sind.Wenn pflanzliche Mittel nicht ausreichen, hilft ein Kurzzeitantibiose, häufig reicht eine Einmalgabe.
Brustkrebs
Jede 10. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Am häufigsten sind Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr betroffen, daher besteht in dieser Altersspanne das Angebot zum Mammographie-Screening. Selbstverständlich tritt Brustkrebs auch davor und danach auf. Es gibt eine ganze Reihe von Risikofaktoren, die Sie z. T. selbst beeinflussen können.
Alkohol, Nikotin und Übergewicht erhöhen das Risiko, körperliche Bewegung senkt es deutlich. Außerdem gibt es familiäre erbliche Mammakarzinome, diese machen aber nur 5-10 % aller Brustkrebse aus.
Die Prognose steht und fällt mit dem Zeitpunkt der Diagnosestellung. Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Ein guter Schritt hierzu ist die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust und der Brustultraschall ergänzend zum Screening.
Chlamydien
Jährlich treten etwa 300.000 Neuinfektionen mit Chlamydien in Deutschland auf. In den meisten Fällen erfolgt die Übertragung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Häufig treten keine spürbaren Beschwerden auf, so dass Betroffene nichts von ihrer Ansteckung wissen und eventuell andere Partner:innen infizieren. Unbehandelte Infektionen können bei Frauen zu Schäden an Eileitern und Unfruchtbarkeit führen. Bei rechtzeitiger Diagnose lässt sich eine Chlamydien-Infektion vor dem Entstehen von Gesundheitsschäden mit Antibiotika beseitigen. Da Chlamydien insbesondere bei Menschen mit häufiger wechselnden Sexualpartner:innen vorkommen und zu Unfruchtbarkeit führen können, zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für Frauen mit Aufnahme der sexuellen Aktivität bis zum 25. Lebensjahr jährlich einen Chlamydien-Test im Urin.
Endometriose
4-12 % aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter haben eine Endometriose, nur ca. die Hälfte weist Symptome auf. Sie ist hiermit die 2. häufigste gutartige gynäkologische Erkrankung in diesem Lebensabschnitt. Häufig ist sie auch Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit. Bei einer Endometriose befindet sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle. Diese Schleimhaut unterliegt denselben zyklusabhängigen Veränderungen wie die normale, in der Gebärmutterhöhle befindliche, Gebärmutterschleimhaut. D.h. im Laufe des Zyklus findet ein Aufbau und während der Periode ein Abbluten statt.
Leitsymptom der Endometriose sind daher starke Regelschmerzen. Entsprechend sind die Beschwerden in den Wechseljahren rückläufig. Zur Diagnosestellung ist eine Bauchspiegelung erforderlich. Hierbei werden, wenn möglich, gleich die Endometriose-Herde chirurgisch entfernt. Zur Behandlung kommen primär Schmerzmittel (Ibuprofen) oder eine gelbkörperhormonbetonte bzw. reine Gelbkörperhormon-Pille, die dann meist ohne Pause durchgenommen wird. Reicht das nicht aus, sind weitergehende hormonelle Therapien indiziert, wie GnRH-Analoga. Hierbei wird die Frau vorübergehend hormonell in die Wechseljahre versetzt. Da keine Zyklen und entsprechend keine Periodenblutungen mehr stattfinden, gehen entsprechend auch die zyklusabhängigen Beschwerden zurück. Allerdings treten dabei häufig wechseljahrestypische Nebenwirkungen wie Hitzewallungen und Schlafstörungen auf.
Fehlgeburt
Bei ca. 20 % aller Schwangerschaften kommt es zu einem frühen Zeitpunkt, meist zwischen der 7.-9. Woche, zu einer Fehlgeburt. Ursache sind häufig chromosomale Fehlbildungen (Störungen der Erbanlage), die nicht mit dem Leben vereinbar sind. Ein Warnsignal ist jede Blutung in der Frühschwangerschaft. Sie sollten dann unmittelbar zu Ihrem Frauenarzt gehen. Wenn zum Zeitpunkt der Blutung die Schwangerschaft intakt ist, ist dies ein prognostisch günstiges Zeichen. Lässt sich keine Herzaktion mehr nachweisen, kann man entweder auf ein spontanes Abbluten warten oder die Schwangerschaft mittels Saugkürettage beenden. So traurig im Einzelfall auch eine Fehlgeburt ist, so wichtig ist es für Sie zu wissen, dass eine einmalige Fehlgeburt nicht mit einem erhöhten Wiederholungsrisiko einher geht. Anschließend sollten Sie zumindest 1 Regelblutung abwarten, danach spricht nichts gegen eine erneute Schwangerschaft, wenn Herz und Seele dazu bereit sind.
Gebärmuttermyome
Myome sind gutartige Geschwulstbildungen der Gebärmuttermuskulatur. 20-30 % aller Frauen über 30 Jahre haben Myome. Das Myom-Wachstum ist an die Funktion der Eierstöcke gebunden. Daher gibt es keine Myome bei Kindern und vorhandene Myome bilden sich in der Menopause oft zurück. Häufig kommt es gerade in der Prämenopause zu einem Wachstumsschub der Myome. Ursächlich liegt dem ein relativer Gelbkörperhormonmangel in dieser Lebensphase zu Grunde. Das resultierende Östrogenübergewicht führt zu einem beschleunigten Myom-Wachstum.
Zu den häufigsten Beschwerden gehören, neben einer schmerzhaften Periode, Blutungsstörungen im Sinne einer verlängerten und verstärkten Regelblutung. Die Diagnose lässt sich relativ zuverlässig mittels Ultraschall stellen. Eine Behandlung ist nur bei Beschwerden oder einer raschen Größenzunahme erforderlich. In Betracht kommen entweder eine hormonelle Therapie oder die Entfernung der Myome.
Zur hormonellen Therapie empfiehlt sich eine Hormonspirale oder eine reine Gelbkörperhormonpille. Wenn eine Operation erwünscht ist, kommt die vollständige Entfernung der Gebärmutter oder lediglich die Myom-Entfernung in Betracht. Außerdem kann man durch den Verschluss der zuführenden Gefäße die Versorgung unterbinden oder mittels Ultraschall die Myome „einschmelzen“. Sämtliche genannten Behandlungsmethoden haben Vor- und Nachteile und bedürfen einer individuellen Indikationsstellung sowie einer ausführlichen Beratung.
HPV-Test
Hierbei wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals auf das so genannte humane Papillomavirus untersucht. Eine solche HPV-Infektion ist in den allermeisten Fällen die Voraussetzung für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Etwas vereinfacht lässt sich also sagen: Wo kein Virus, da kein Krebs. Somit ist es möglich, die Zuverlässigkeit des herkömmlichen PAP-Abstrichs zu steigern. Allerdings führt längst nicht jeder positive HPV-Test zu ernsten Veränderungen am Gebärmutterhals. Die meisten Infektionen heilen nach ca. 1 Jahr folgenlos aus. Seit 2020 ist das HPV-Screening für alle Frauen ab 35 als Co-Testung mit dem PAP-Abstrich alle 3 Jahre Bestandteil der gesetzlichen Vorsorge.
Es gibt eine Vielzahl von HPV-Typen, von denen nur einige in Zusammenhang mit der Entstehung bösartiger Tumore gebracht werden. Dies sind am häufigsten HPV 16 und 18 für den Gebärmutterhalskrebs.
Inkontinenz
Viele von Ihnen kennen das unschöne Phänomen, dass „die Blase nicht mehr ganz dicht ist“. Die häufigsten Formen der Inkontinenz sind die sogenannte Dranginkontinenz, bei der plötzlich ein kaum beherrschbarer Harndrang einsetzt, und die Stressinkontinenz, bei der der Urinverlust während des Hustens oder Niesens auftritt. Ursache ist eine Schädigung des Beckenbodens, begünstigt durch Geburten und Übergewicht. Am häufigsten besteht wohl eine Mischform beider Inkontinenzformen.
Klimakterium
Siehe Wechseljahre
Kontrazeption
Siehe Verhütung
Migräne
Die Migräne ist gekennzeichnet durch Kopfschmerzen mit Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Erst bei mehr als 5 Migräneattacken pro Monat spricht man von einer Migräne als Krankheit; hierunter leiden 12-14 % aller Frauen, aber nur 6-8 % aller Männer. Dieser Unterschied erklärt sich vor allem dadurch, dass in der fruchtbaren Phase zwischen dem 25. und dem 55. Lebensjahr Frauen ca. 3 Mal so häufig betroffen sind. Ursächlich spielen höchstwahrscheinlich hormonelle Faktoren eine entscheidende Rolle. Diese Vermutung wird durch die Tatsache erhärtet, dass Migräneattacken oft durch den Hormonentzug in der Pillenpause ausgelöst werden. Vermeiden lassen sich solche Attacken durch eine Pilleneinnahme nach dem sogenannten „Langzyklus“ d.h. die durchgehende 3-6-monatige Pilleneinnahme gefolgt von einer einwöchigen Pause. Dies ist mit den meisten Pillen möglich.
Osteoporose
Bei Frauen nimmt nach dem 35. Lebensjahr die Knochenmasse kontinuierlich ab. Während der Wechseljahre beschleunigt sich dieser Abbauprozess aufgrund des Hormonmangels deutlich. Nach dem 60. Lebensjahr sind Frauen 6-8 Mal häufiger von Knochenbrüchen betroffen als Männer. Es gibt eine ganze Reihe individueller Risikofaktoren, die Sie z.T. selber beeinflussen können. Unerlässlich sind ausreichende körperliche Bewegung, um den Knochenstoffwechsel anzuregen sowie eine ausgewogene, calciumreiche Ernährung, um dem Knochen genügend Mineralien zu Verfügung zu stellen. Östrogene schützen nicht nur vor einem Knochenabbau, sondern führen auch tatsächlich zu einer Zunahme der Knochendichte. Somit erlangt die Frage der Hormontherapie insbesondere bei einem vorzeitigen Eintritt der Wechseljahre eine besondere Bedeutung.
Pilzinfektion
Kennzeichnend für eine Pilzinfektion sind starker Juckreiz im Scheidenbereich und ein weißlicher, bröckeliger Ausfluss. Die Infektion ist zwar unangenehm, aber gut behandelbar. Die entsprechenden Medikamente (entweder nur Salbe oder eine Kombination zwischen Salbe und Scheidenzäpfchen) auf Clotrimazol- oder Nystatinbasis sind zu Recht inzwischen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Die meisten Frauen kennen die Symptome und wissen diese richtig einzuordnen. Allerdings sollten die Beschwerden spätestens 2-3 Tage nach Therapieende dann auch vollständig weg sein. Ansonsten sollten Sie zum Ausschluss anderer Infektionen Ihren Frauenarzt aufsuchen.
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Jenseits des 30.-35. Lebensjahres haben 30 % aller Frauen Beschwerden, die in der 2. Zyklushälfte auftreten und mit Einsetzen der Periode verschwinden. Zu nennen sind in erster Linie Wassereinlagerungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Völlegefühl, Kopfschmerzen, Leistungsabfall, Nervosität und Reizbarkeit. Die Ursache ist meist ein relativer Gelbkörperhormon-Mangel, der gerade in dieser Lebensphase gehäuft auftritt, in seltenen Fällen ein Prolaktin-Überschuss. Zur Behandlung bieten sich entsprechend zyklisch gegebene Gelbkörperhormone (Gestagene) oder, bei Verhütungswunsch, eine gestagenbetonte Pille an.
Schwangerschaft
Die Periode bleibt aus und die Frage stellt sich, schwanger oder nicht schwanger. Gewissheit verschafft ein Schwangerschaftstest, den Sie übrigens auch in der Drogerie erhalten - mit einer guten Zuverlässigkeit des Testergebnisses. 6-8 Wochen nach Ausbleiben der Periode sollten Sie dann einen Termin bei Ihrer gynäkologischen Praxis vereinbaren. Per Ultraschall lässt sich sicherstellen, dass sich die Schwangerschaft in der Gebärmutter befindet und es ist eventuell schon eine Herzaktion des Kindes zu sehen. Dies ist zumeist in der 7. Woche (ab dem 46. Tag) nach Ausbleiben der Periode möglich. Dann erfolgt die Planung der Schwangerschaft mit Besprechung der erforderlichen Labor- und Ultraschalluntersuchungen. Die Frage nach einer eventuellen Pränataldiagnostik (d. h. Untersuchungen zur Feststellung einer möglichen kindlichen Erkrankung) sollte früh besprochen werden, da diese Untersuchungen an einen bestimmten Zeitpunkt in der Frühschwangerschaft gebunden sind.
Sport
Bewegungsmangel als gravierender Risikofaktor für vielerlei Erkrankungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. In der heutigen Arbeitswelt werden körperlich beanspruchende Tätigkeiten zugunsten von Sitzberufen seltener. Doch auch in der Freizeit setzt sich die passive Lebensweise durch, wie z. B. der ansteigende Medienkonsum zeigt. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken ergibt sich die Empfehlung einer regelmäßigen Sportausübung. Der gesundheitliche Nutzen körperlicher Aktivität ist vielfältig und unabhängig von Geschlecht und Alter. Herz-Kreislauferkrankungen und Stoffwechselstörungen können vermieden werden oder treten erst in späteren Lebensabschnitten auf. Ein vorbeugender Effekt gilt auch hinsichtlich Tumorerkrankungen wie dem Brustkrebs und bei Depressionen als gesichert. Spezielle Übungsprogramme werden als Bewegungstherapie zur Prävention der weiblichen Osteoporose nach der Menopause eingesetzt. Außerdem kann nur durch regelmäßigen Sport die sonst unaufhaltsame altersbedingte Gewichtszunahme aufgefangen werden.
Vor Beginn einer Sportausübung sollte eine sportmedizinische Beratung stehen. Aus gesundheitlichen Gründen sind Sportarten, welche Ausdauer und allgemeine Fitness verbessern, besonders zu empfehlen. Sportmediziner raten zu Übungseinheiten von mindestens 30 Minuten dreimal pro Woche, am besten mit einer Kontrolle der Herzfrequenz zur Trainingssteuerung. Nach einer Faustregel für den Breiten- und Gesundheitssport sollte die Herzfrequenz im Bereich 180 minus Lebensalter liegen. Im Leistungssport sind andere Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Außer der Gefahr von Verletzungen oder Überlastungsreaktionen können hier als geschlechtsspezifische Probleme Zyklusunregelmäßigkeiten und Amenorrhoe sowie Essstörungen auftreten. Sport ist prinzipiell in der Schwangerschaft möglich, es sollte aber gynäkologischer und sportmedizinischer Rat eingeholt werden. Empfehlenswerte Sportarten für Schwangere sind Wandern bis 2000 m Höhe, Jogging, Walking, Radfahren und Schwimmen. Zu vermeiden sind Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko wie Ball- oder Kampfsportarten, Reiten und Alpinski. Sport wird heute gezielt als natürliches Heilmittel eingesetzt, so auch in der Nachsorge von Herz- oder Tumorerkrankungen.
Unerfüllter Kinderwunsch
Spätestens, wenn es nach 1 Jahr mit regelmäßigem Geschlechtsverkehr nicht zum Eintritt einer Schwangerschaft gekommen ist, sollte eine Diagnostik starten. Zur Abklärung der Ursachen einer ungewollten Kinderlosigkeit erfolgt, nach eingehender Anamnese, eine Hormonbestimmung zwischen dem 3.-5. Zyklustag. Parallel dazu lässt der Partner beim Urologen ein Spermiogramm durchführen. Eine regelmäßige Ultraschallkontrolle mit Follikelmessung (Zyklusmonitoring) ermöglicht die Bestimmung des Zeitpunktes und ggf. das Auslösen des Eisprungs. Sollte dies nicht zum gewünschten Erfolg führen, besteht je nach Befund die Möglichkeit, die Eireifung oder den Gelbkörperspiegel hormonell zu unterstützen oder den Eisprung auszulösen. (Siehe hierzu den ausführlichen Text unter Beratung/ Kinderwunsch)
Bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr und fruchtbaren Partnern kommt es in 80-85 % der Fälle innerhalb eines Jahres zum Eintritt einer Schwangerschaft. Mit anderen Worten, man sollte – wenn kein triftiger Grund dagegen spricht - je nach Alter 6-12 Monate warten, bevor man weitere diagnostische Schritte unternimmt. Im Gegenteil, ein frühzeitiges Fixieren auf eine gewünschte Schwangerschaft ist häufig eher kontraproduktiv. Es gibt verschiedene Methoden, den Eisprung zu dokumentieren, z.B. Ovulationstests oder regelmäßige Ultraschallkontrollen. Zur genaueren Analyse folgt dem ein ausführlicher Hormonstatus zwischen dem 3.-5. Zyklustag. Parallel dazu sollte ein Spermiogramm des Partners angefertigt werden. Die Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit liegt in 35-40 % beim Mann, in 40-50 % bei der Frau und in ca. 15 % bei beiden. In letzteren Fällen findet sich häufig keine Ursache.
In vielen Fällen kann durch eine Hormongabe zu Zyklusbeginn die Eireifung ausgelöst werden. Dann sind regelmäßige Ultraschallkontrollen zum Ausschluss höhergradiger Mehrlinge unerlässlich. Auf Wunsch kann der Eisprung medikamentös ausgelöst werden.
Alle weiterführenden Methoden erfolgen in einem Kinderwunschzentrum, hierzu stelle ich Ihnen dann eine Überweisung aus und berate Sie bei der Auswahl des für Sie richtigen Zentrums.
Unterbauchschmerzen
1. Unterbauchschmerzen während der Periode:
Bei vielen, besonders bei jungen Frauen, kommt es während der Periode zu krampfartigen Unterbauchschmerzen. Häufig ist dies sogar der Anlass, das erste Mal zum Frauenarzt zu gehen. Den seltenen körperlichen Ursachen (wie Endometriose oder anatomische Fehlbildungen der Gebärmutter) stehen zumeist funktionelle Ursachen gegenüber: Ein relativer Gelbkörperhormonmangel vor der Periode führt über eine Konzentrationssteigerung eines bestimmten Botenstoffes (Prostaglandin) zu schmerzhaften Krämpfen und einer Minderdurchblutung der Gebärmutter. Häufig helfen dann krampflösende Medikamente oder Wärme. Da meist junge Frauen betroffen sind und somit in vielen Fällen gleichzeitig eine zuverlässige Verhütung erwünscht ist, ist die Pille häufig das Mittel der Wahl. Sie ist in der Lage, dieses hormonelle Ungleichgewicht zu beseitigen und bei Einnahme im sogenannten Langzyklus die monatliche Abbruchblutung und die damit verbundenen Schmerzen ganz zu vermeiden.
2. Periodenunabhängige Unterbauchbeschwerden:
Bei Unterbauchbeschwerden ist immer der Zeitpunkt im Zyklus richtungsweisend. Klassische Beispiele sind die Schmerzen während der Regel oder genau zur Zyklusmitte (Ovulations- oder Mittelschmerz). Daneben gibt es natürlich eine Vielzahl von Ursachen für zyklusunabhängige Beschwerden. Eine der wichtigsten Fragen, die sich dann stellt, ist die nach einer möglichen Schwangerschaft. Zwar gehen auch Schwangerschaften in der Gebärmutter zu Beginn mit ziehenden Unterbauchbeschwerden einher, in jedem Fall gilt es aber, eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft auszuschließen. Des Weiteren kommen natürlich eine Vielzahl von Ursachen in Betracht, wie z.B. Zysten an den Eierstöcken oder Entzündungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke. Außerdem sollten auch eine Reihe nicht gynäkologischer Erkrankungen, wie Entzündung des Blindarms oder anderer Darmabschnitte, nicht außer Acht gelassen werden. Eine sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung einschließlich Labor und Ultraschall sind also unerlässlich.
Verhütung
Es gibt eine Vielzahl von Verhütungsmitteln. Bei der Auswahl der für Sie geeigneten Methode gilt es 4 Punkte zu berücksichtigen:
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Wünsche der Anwenderin
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Therapeutische Wirkung
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Lebensalter
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Begleiterkrankungen und Risiken
Zu 1:
Die individuellen Wünsche stehen deshalb an erster Stelle, weil bei einer freiwilligen Maßnahme wie der Verhütung die zu erwartenden Nebenwirkungen mit den persönlichen Vorbehalten gegen eine Methode parallel ansteigen. Eine ganz wichtige Frage ist natürlich auch, wie sicher eine Methode sein soll. Wenn ein Kind zwar nicht geplant, aber letztlich willkommen ist, wird man eher geneigt sein, auf eine natürliche Familienplanung oder aber Kondome zurück zu greifen. Möchten Sie unter gar keinen Umständen schwanger werden, werden Sie sich eher für die Pille, Spirale oder ein Implantat entscheiden.
Falls Sie sich aus Sicherheitsgründen für eine hormonelle Verhütung entscheiden, steht neben der Pille ein Scheidenring zur Wahl. Dieser hat den Vorteil, dass er zu Beginn der Regel eingelegt wird und dann 3 Wochen dort verbleibt.Zu 2:
Es gibt eine ganze Reihe von Beschwerden, welche sich durch die Wahl des Verhütungsmittels positiv beeinflussen lassen. Dies gilt insbesondere für die Pille und die Hormonspirale. Unter der Pille wird die Periode schwächer, regelmäßiger und weniger schmerzhaft. Auch das prämenstruelle Syndrom (d.h. Schmerzen kurz vor der Periode) und der Mittelschmerz lassen unter Pilleneinnahme nach. Kommen zusätzlich fettige Haut und Haare hinzu, hilft eine sog. antiandrogene Pille. Hormonspiralen führen im Idealfall zur Blutungsfreiheit und sorgen durch ihre lange Liegedauer dafür, dass das tägliche Drandenken entfällt.Zu 3:
Jedes Lebensalter bringt besondere Bedürfnisse mit sich. Hier sind insbesondere die Verhütung der unter 20-Jährigen, der Frauen über 35 und der Frauen in den Wechseljahren zu erwähnen.Zu 4:
Das Thromboserisiko steigt unter Pilleneinnahme deutlich an. In Kombination mit Rauchen potenziert sich das Risiko. Auch bei Störungen der Blutgerinnung, deutlich erhöhtem Blutdruck sowie einer Reihe anderer Erkrankungen ist bei gleichzeitiger Pilleneinnahme zumindest Vorsicht geboten. Außerdem bestehen Wechselwirkungen zwischen der Pille und einigen Medikamenten.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema Verhütung viel zu komplex und viel zu individuell ist, um es erschöpfend an dieser Stelle besprechen zu können. Da Ihr Verhütungsmittel Sie eventuell ungefähr die Hälfte Ihres Lebens begleitet, ist es umso wichtiger, dass Sie damit zufrieden sind.
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Wechseljahre
Wie der Namensbestandteil “-jahre“ schon andeutet, handelt es sich um einen langen und langsam voranschreitenden Prozess der körperlichen Veränderungen, bei dem es nur schwerlich einen definierten Anfangs- und Endpunkt auszumachen gibt. Die letzte Periode, also die sogenannte Menopause, findet bei Frauen in Deutschland durchschnittlich im 51. Lebensjahr statt. Die Zeit der wechseljahresbedingten Beschwerden erstreckt sich auf 5 Jahre davor (Prämenopause) bis 5 Jahre danach (Postmenopause). Die klassischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen mit Antriebsarmut beginnen mit Mitte bis Ende 40. Die Ausprägung der Beschwerden und entsprechend auch die Frage nach deren Behandlungsbedürftigkeit sind individuell sehr unterschiedlich. (Siehe ausführlichen Text unter Beratung/ Wechseljahre)
Zwischenblutungen
Bei Zwischenblutungen ist es wichtig zu unterscheiden, ob diese spontan oder unter Hormontherapie auftreten. Treten sie z.B. unter Pilleneinnahme auf, ist dies ein Anzeichen dafür, dass die hormonelle Zusammensetzung der Pille zu gering ist, um eine Zyklusstabilität zu gewährleisten. Gleiches gilt für die Hormontherapie in den Wechseljahren, wobei hier die Betonung auf der Wahl und der Dosierung des Gestagens liegt. Bei einer Zwischenblutung genau zur Zyklusmitte wird es sich am ehesten um eine Ovulationsblutung handeln. Der starke Hormonabfall zum Zeitpunkt des Eisprungs löst eine schwache Blutung aus. Tritt eine Zwischenblutung jedoch wiederholt ohne Hormoneinnahme auf, sollte in jedem Falle eine Ausschabung zum Ausschluss von bösartigen Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut erfolgen.
Zyklusstörungen
Ein normaler weiblicher Zyklus dauert 25-31 Tage. Die Blutung selbst dauert 3-5 Tage und die Blutungsstärke erfordert 3-5 Binden oder Tampons täglich. Alle gröberen Abweichungen hiervon bezeichnet man als Zyklusstörungen. Diese sind in Zeiten hormoneller Umstellungen besonders häufig, sprich zu Beginn der Periode und zu Beginn der Wechseljahre. Hier kommt es besonders oft zu anovulatorischen Zyklen, d.h. es findet kein Eisprung statt. Die Folge sind unregelmäßige Zyklen und meist verlängerte Blutungen. Bei jungen Frauen ist das, wenn es das einzige Symptom ist, nicht behandlungsbedürftig. Häufig werden jedoch starke Schmerzen während der Regel und der Wunsch nach einer zuverlässigen Verhütung hinzukommen. Somit stellt sich die Frage nach einer Pille. Eine solche hormonelle Zyklusregulierung ist natürlich auch in der Prämenopause möglich.